22. September 2006

Russisches Roulette für Fußballer

Es gibt Trainer, so wie Jürgen Klopp und Jürgen Klinsmann, die werden für ihre Motivationskünste und ihr Einfühlungsvermögen geschätzt und geliebt. Dann gibt es Trainer, so wie Hans Meier und Thomas Schaaf, die werden für ihre trockenen aber ehrlichen Kommentare respektiert und geachtet. In Russland gibt es nun einen Trainer, den Stanislaw Bernikow, den man fortan für sein einzigartig dämliches Trainingskonzept und seine einzigartig brutalen "Assistenten" fürchten und hoffentlich sperren wird.

Jener Trainer des russischen Zweitligisten Metallurg Lipezk befand nämlich, dass er mit Worten nicht mehr an seine Spieler heran kam und so entschied er sich für eine aus seiner Sicht deutlichere Sprache. Mit anderen Worten engagierte Bernikow doch tatsächlich fünf "einschlägig" bekannte Figuren, die er zum Training seiner Mannschaft bestellte, um dann per Fingerzeig drei Opfer seiner neuen Motivationsmethoden aussuchen.

Als Sündenböcke auserwählt wurden auf diese Art und Weise die Pfeiler einer jeden Mannschaft: der Kapitän, der Torwart und ein Stürmer. Diese drei mussten nun im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf für ihre Kollegen hinhalten. "Ich bin jetzt 34 Jahre alt und habe schon viel erlebt im Fußball. Aber das ist schockierend", kommentierte einer der Verprügelten später die Geschehnisse.

Nachdem er und die anderen beiden Betroffenen Anzeige erstattet haben und nach der fristlosen Entlassung des Kollegen Bernikow ist in der Tat nur zu hoffen, dass es sich hier um einen tragischen Einzelfall handelt.

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