Bevor ich hier über Wayne Rooneys mehrere Knochenbrüche schreibe, wollte ich kurz eine kleine Anekdote über Englands Stürmerstar loswerden: Vor nicht allzu langer Zeit begab sich der kleine Wayne in ein Etablissement im Rotlichmillieu names "Diva". Warum er da war, brauche ich nicht zu erklären. Die Frau, die ihm die sexuellen Dienste anbot, war nicht nur 48 Jahre alt, sondern offensichtlich auch ein Fan des Fußballers mit den kurzen, rötlichen Haaren, so daß sie ihm nach vollzogendem Akt um ein Autogramm bat. Wayne, der sich schon damals rührend um seine Anhänger kümmerte und sich offensichtlich auch den Rest seines Gehirn weggerammelt hatte, gab also brav ein Autogramm. Außerdem schrieb er als Andenken: "Für Charlotte, ich habe dich am 28. Dezember gevögelt. Alles Liebe, Wayne Rooney."
Das Boulevardblatt "Sun" rechnete übrigens damals aus, dass er mindestens zehn Pints Bier getrunken haben musste, damit das doch recht betagte Liebesmädchen für ihn wenigstens ein bisschen so aussieht wie beispielsweise Halle Berry.
Jetzt hat sich Wayne Rooney also den Fuß gebrochen, ausgerechnet so kurz vor der WM. Spekulierte ganz England am Anfang noch, dass es sich vielleicht nur um eine "kleine" Fraktur handeln könnte, wurde jetzt bei einer neuerlichen Untersuchung des englischen ManU-Stürmerstars herausgefunden, daß gleich mehrere Knochen im rechten Mittelfuß betroffen sind. "Es wäre ein Wunder, wenn Rooney an der Weltmeisterschaft teilnehmen könnte", sagte Englands Teammanager Sven-Göran Eriksson sichtlich betroffen. England steht unter Schock. Sogar unser ehemaliger English-Dozent Jeremy Hookway ist in Sorge, schließlich forderte er per Mail an die Redaktion von Hacke Spitze Tor gleich einen Extra-Eintrag in diesem Blog.
Rooney ist einer der großen Hoffnungsträger für die WM dieses Jahr. Der 20-Jährige sollte die "Three Lions" zum zweiten Mal nach 1966 zur WM-Krone führen. Dumm gelaufen, daß er sich den Fuß bricht. Trotzdem will Eriksson die Hoffnung nicht völlig aufgeben: "Wunder gibt es immer wieder, ich weiß nur nicht, ob dieses mal auch", meinte er und will Rooney trotzig in die vorläufige Kaderliste am kommenden Montag mitaufnehmen.
Die Wettanbieter übrigens reagierten sofort und erhöhten die Gewinnquote auf den zweiten WM-Sieg Englands nach 1966. England rutschte mit einer Quote von 1:8,5 auf den dritten Platz ab. Zweiter Favorit hinter Brasilien (1:4) ist beim Internet-Anbieter betandwin nun Gastgeber Deutschland (1:8).
"Was auch immer passiert, wir haben ein sehr gutes Team, eine gute Gruppe und ich bin überzeugt, dass wir so oder so eine sehr, sehr gute WM spielen werden", meint Eriksson. Bei der BBC haben sich die Engländer aber auch schon Gedanken gemacht, wie die Nationalmannschaft aus dem Mutterland des Fußballs spielen könnte, während Wayne Rooney noch mit eingegipstem Fuß auf der Tribüne sitzt:
Spielen die Engländer das bewährte 4-4-2-System, würde der Liverpooler Peter Crouch oder sogar Jermain Defoe neben Michael Owen spielen (falls der sich nicht auch wieder den Fuß bricht). "Crouch's height and ability to hold the ball up could provide the perfect foil for Owen but the formation could negate the attacking instincts of central midfielders Steven Gerrard and Frank Lampard."
Die Leser der BBC-Internetseite gaben auch ihren Senf dazu. Hier einige Beispiele:
"I would play 4-4-2 with Owen and Crouch, who I think would complement Owen very well." oder "If it's just Rooney injured, I think we should play the same back four and same midfield, keep it simple and try Owen and Defoe."
Aber auch ein 4-5-1 würde in Frage kommen, meint BBC-Online und deren Leser.
"I'd play one striker, then Beckham, Gerrard and Lampard in the middle with Cole and Aaron Lennon on the wings." oder "Get Beckham, Carrick and Gerrard in the centre, Lennon and Cole on the wings and Owen up front."
Oder doch lieber etwas extravagantes ausprobieren? Wie wäre es denn mit 4-1-4-1?
Schliesslich ist Arsenal mit diesem System immerhin in das Finale der Champions League eingezogen. Vielleicht sollte man den Engländern aber vorher sagen, dass sie dafür einen Weltklassetorhüter haben müssten, wenn sie mit 4-1-4-1 Erfolg haben wollen. Für die BBC ist das erstmal zweitrangig: "This would allow Gerrard and Lampard to play up behind Owen, making full use of the attacking talents that have made both of them such crucial players for their respective clubs."
Als letztes System kommt für die englische Presse noch ein eher defensives 4-4-1-1 in Frage:
"There are several variations along this theme. Owen takes the lone striker role with either Cole or Gerrard playing in behind. Carrick or King would be the holding player alongside Lampard with one of Cole, Gerrard or even Middlesbrough's Stewart Downing on the left flank."
Schöne Idee, findet auch Alan Hansen, der Berti Vogts aus England (auch wenn Hansen Schotte war, hatte er große Erfolge mit dem FC Liverpool. Seine Ausbeute in 14 Jahren: Sieben Meisterschaften, drei Europapokale und zwei FA Cup-Titel):
"Personally, I think the answer is to play Joe Cole just off Owen and move Gerrard to the left. (...) Beckham can stay on the right, with Lampard in the middle alongside a holding player."
Warum hat in Deutschland eigentlich keiner so angeregt diskutiert, als sich Sebastian Deisler verletzt hat und nicht mehr mit zur WM fahren konnte? "Basti Fantasti" hätte auch eine ganz große WM spielen können!
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