Bei aller Freude an dem Nervenkitzel, den so mancher Vereinswechsel und die damit verbundene Gerüchteküche mit sich bringen kann, manchmal würde es mir doch durchaus genügen, einfach mal vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden.
Nehmen wir den Fall Ballack als relativ frisches Paradebeispiel - unabhängig davon wer nun schuld oder schuldiger war. Dieses Wechseltheater, das nahezu die komplette Rückrunde medial zelebriert wurde, dauerte mir einfach zu lang. Denn dass der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft den Rekordmeister verlassen würde, war früh abzusehen, sein Ziel ein fast schon nebensächliches Detail. Was die Sportsfreunde beim FC Chelsea abliefern, ist dahingegen die Kindergarten-Version eines solchen Geht-er-oder-bleibt-er-doch-Spielchens.
Wie schon im letzten Jahr wird beim englischen Meister erneut laut darüber nachgedacht, Innenverteidiger Robert Huth auszuleihen. An sich ein gängiges Verfahren. Insbesondere dann, wenn der betreffende Spieler so weit von seinem Durchbruch bzw. einem Stammplatz entfernt ist, wie die Auswechselbank vom Mond. Traurig ist an der ganzen Geschichte nur, dass wir hier nicht von irgendeinem 21-jährigen Nachwuchstalent sondern von einem befürchtetermaßen gesetzten Abwehrspieler der deutschen Nationalmannschaft sprechen.
Wenn nun 16 Tage vor dem Turnier aller Turniere offen darüber nachgedacht wird, wo dieser am besten Spielpraxis sammeln kann, hat das für mich doch einen fast makaberen Beigeschmack. Robert Huth bleibt meiner Ansicht nach deshalb nichts anderes übrig, als Deutschland zum WM-Titel zu führen. Das wären dann sieben Spiele in denen er unter so genannten Turnierbedingungen internationale Erfahrungen sammeln und sich so für einen Stammplatz bei den Londonern empfehlen kann. Wenn das nicht motiviert, dann weiß ich auch nicht.
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