Es ist der 15. Juni 2002. Nelson Valdez sitzt morgens gegen halb neun in seinem Zimmer im Werder-Internat und schaut sich die Partie Deutschland gegen Paraguay an. Achtelfinale bei der Weltmeisterschaft, 29 000 Zuschauer im Stadion in Seogwipo. Nelson Valdez ist zufrieden. Seine Landsleute Chilavert, Santa Cruz und Cáceres machen ein gutes Spiel. Zwar rollt ein deutscher Angriff nach dem nächsten auf das Tor der Paraguayer, bis kurz vor Schluß hält aber die Abwehr und es bleibt bei einem torlosen Unentschieden. Doch dann landet ein Abschlag von Oliver Kahn auf dem Kopf von Torsten Frings. Der köpft das Leder weiter auf Bernd Schneider, der Leverkusener flankt halbhoch auf Oliver Neuville, der den Ball aus der Luft zum 1:0 für Deutschland einnetzt. Nelson Valdez ist traurig.
„Ich weiß noch genau, wie das war“, sagt der Werder-Stürmer heute. „Meine Kollegen im Internat haben mich damals verarscht. Als Neuville das Tor gemacht hat, klopften Alexander Walke und Co. an meine Tür. Ich tat aber so, als wäre ich nicht zu Hause.“ Bei der WM 2006 soll alles besser werden. Im Achtelfinale könnte Valdez auf seine Bremer Mannschaftskollegen Frings, Klose, Borowski und Owomoyela treffen. „Ich würde sehr gerne gegen Deutschland spielen“, sagt er. „Damals konnte ich leider nur zugucken, dieses Mal möchte ich mithelfen, dass wir vielleicht eine Überraschung schaffen und bis ins Halbfinale kommen.“ Vielleicht klopft ja am Abend des 24. Juni 2006 in Freiburg jemand an die Tür eines gewissen A. Walke.
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